Die Hochtontherapie ist eine Weiterentwicklung der Elektrotherapie. Die klassische Elektrotherapie – auch Reizstromtherapie genannt – stimuliert die Nerven und Muskeln. Die Unterschiede sind in der Wirkung, in der Technik und in der praktischen Anwendung zu sehen.
Technisch gesehen handelt es sich bei der klassischen Elektrotherapie um eine Amplitudenmodulation: Die Frequenz des abgegebenen Stromes bleibt gleich während die Stromintensität moduliert wird (d.h. über die Zeit variiert). Man arbeitet mit Modulationsfrequenzen zwischen 0,10 und 200 Hertz im Niederfrequenzbereich und meistens mit 4.000 Hertz im Mittelfrequenzbereich. Bei der Hochton-Therapie wird die Amplitude (Stromintensität) und die Frequenz gleichzeitig moduliert. Je höher die Frequenz, desto mehr Energie kann entsprechend der individuellen Schwellenkurve der Stromempfindung des Patienten eingeschleust werden. Es ist daher eine Simultane Frequenz- und Amplitudenmodulation. Diese wird im folgenden immer mit SimulFAM®i abgekürzt. Der Buchstabe i symbolisiert die Intensität der eingekoppelten Leistung, die sich mit steigender Frequenz erhöht. Man arbeitet bei dem Hochton-Therapiegerät HiToP® im Frequenzbereich zwischen 4.096 und 32.768 Hertz.
Zwei weitere praktische Unterschiede sind:
1. Die Elektrotherapie wird 5 bis 10 Minuten appliziert und die Hochton-Therapie bis zu 60 Minuten
2. In der Reizstromtherapie arbeitet man in der Regel mit einem Kanal und zwei Elektroden. In der Hochton-Therapie arbeitet man mit bis zu 4 Kanälen gleichzeitig und mit mindestens 10 Elektroden.